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Selbst­be­schrän­kung? Lass die Gedanken frei!

„Glaube an Grenzen und sie gehören dir!“ Wie oft haben wir Limi­tie­rungen akzep­tiert, die andere für uns gesehen haben? Uns selbst beschränkt, obwohl unser Glaube an uns selbst eigent­lich mal größer war als das, was unser Umfeld uns anschei­nend zuge­traut hat? Oder wir haben das Verhalten anderer als Reak­tion auf unser Tun inter­pre­tiert und haben so (falsche) Rück­schlüsse gezogen. Egal woher wir diese Annahme, nicht zu genügen oder etwas nicht zu können, haben, es schadet uns. Manchmal unbe­merkt, stetig, dann wenn wir daraus ein Muster (z.B. Vermei­dungs­stra­te­gien) entwi­ckelt haben. Natür­lich ursprüng­lich aus gutem Grund, um uns zu schützen (vor erneuten Verletzungen/Enttäuschungen).  Wenn wir dem Muster dann zeit­le­bens treu folgen, bringen wir uns selbst um viele wert­volle, neue und evtl. posi­tive (!) Erfah­rungen. Aus vielen verschie­denen solcher Muster haben uns eine Illu­sion geschaffen, die unserem eigent­li­chen (wahren) Selbst wahr­schein­lich gar nicht gerecht wird.

Um eine neue Illu­sion zu schaffen, hat zum Beispiel Byron Katie mit „The Work“ eine prima Methode, um an uns selbst zu arbeiten.

The Work ist ein einfa­cher, kraft­voller Prozess der Über­prü­fung. Er lehrt uns, Gedanken zu iden­ti­fi­zieren und mögliche (falsche) Inter­pre­ta­tionen zu hinter­fragen. Es ist ein Weg zu verstehen was uns verletzt, um Problemen mit Klar­heit zu begegnen. Der Umge­bung wieder unvor­ein­ge­nommen zu begegnen und letzt­lich uns selbst wieder neu zu begegnen. Schließ­lich kommen wir nach und nach unserem „wahren Selbst“ auf diese Weise wieder näher. Wir können uns freier entfalten, alte Muster ganz ablegen, oder durch neue posi­tive Erfah­rungen verändern.

Vier einfache Fragen helfen eine neue Illu­sion zu erschaffen:

Beant­worten wir die vier Fragen, und finden danach die Umkeh­rung (oder drei weitere mögliche Inter­pre­ta­tionen einer Situa­tion, die genauso wahr sein können, wie unser erster Gedanke dazu).

Ein Beispiel­ge­danke, den wir über­prüfen könnten, wäre z.B. „Paula hört mir nicht zu.“ Sicher nicht allzu schwer jemanden in unserem Leben zu finden, über den wir schon solche Gedanken hatten? Und los, probieren wir The Work: „[Name] hört mir nicht zu.“

Die vier Fragen

  1. Ist das wahr?
  2. Kannst du mit abso­luter Sicher­heit wissen, dass das wahr ist?
  3. Wie reagierst du, was passiert, wenn du diesen Gedanken glaubst?
  4. Wer wärst du ohne den Gedanken?

Danach kehren wir die Aussagen um, und finden mindes­tens drei Beispiele für jede Umkeh­rung.
Jede Umkeh­rung ist eine Gele­gen­heit, das Gegen­teil der ursprüng­li­chen Beur­tei­lung zu erfahren und die Gemein­sam­keiten zu erkennen, die wir mit der verur­teilten Person teilen. Eine Aussage kann ins Gegen­teil auf die andere Person und auf uns selbst umge­kehrt werden. Suchen wir nach mindes­tens drei weiteren mögli­chen Bespielen in unserem Leben, bei denen die Umkeh­rung zutrifft. Zum Beispiel kann „Paula hört mir nicht zu“ in „Ich höre Paula nicht zu“ umge­kehrt werden. Eine weitere Umkeh­rung ist „Ich verstehe Paula nicht“. Eine Dritte wäre„Ich verstehe mich selbst nicht“.

Bei Situa­tionen, die uns wütend, traurig oder ratlos machen, können wir uns klar­ma­chen, dass es immer einen verbor­genen Teil gibt, den wir nicht wahr­nehmen können. Jede Beob­ach­tung birgt also eine Inter­pre­ta­tion. Um unsere „unwahren“ Gedanken zu entlarven, können wir auch hier 3 weitere, andere Inter­pre­ta­tionen suchen, die genauso wahr sein könnten wie die, die wir als erstes hatten.

Zum Beispiel kann die Situa­tion der scheinbar teil­nahms­losen Paula bei uns als Beob­achter als mangelndes Inter­esse an unserer Person inter­pre­tiert werden. Drei weitere Inter­pre­ta­tionen, die genauso wahr sein könnten, sind:

  1. Paula ist in Gedanken, sie plant den morgigen Tag.
  2. Paula starrt müde vor sich hin, sie hat uns tatsäch­lich noch nicht gesehen.
  3. Wir haben gerade wegge­guckt als Paula uns grüßen/ansprechen wollte.

Und wie bei allem: Übung macht den Meister, probiert es gleich aus! Es macht Spaß Szenen zu beob­achten und den ersten Gedanken dazu (die erste Inter­pre­ta­tion) durch drei weitere, völlig andere mögli­chen Inter­pre­ta­tionen zu ersetzen. Lasst die Schranken fallen und lasst die Gedanken wieder frei!